Akira
Sebastian am 25.07.2025

Akira

Wenn man über die Meilensteine der Filmgeschichte spricht – ich meine die großen Momente, in denen sich das Kino spürbar verändert hat – dann tauchen da meist dieselben Namen auf: Citizen Kane, Star Wars, Pulp Fiction, usw.. Alles richtig. Aber wehe dem, der Akira vergisst. Denn Akira ist nicht nur ein stilprägendes Meisterwerk des Anime-Kinos, sondern ein Film, der – ganz nüchtern betrachtet – das Medium Animation neu definiert hat. Und vielleicht sogar ein ganzes Genre, wenn nicht ein ganzes Jahrzehnt, geprägt hat.

S Sebastian
The Abyss
Sebastian am 21.07.2025

The Abyss

James Cameron, der Visionär, der Tüftler, der Mann, der das Blockbusterkino immer wieder auf neue Höhen (oder Tiefen) treibt. Wir sprechen bei ihm schließlich von dem Regisseur von Terminator 2, von Aliens, von Titanic, von Avatar. Filme, die Geschichte geschrieben haben, die jeder kennt und die die Messlatte für das Mainstreamkino gleich mehrfach neu definiert haben. Und doch: The Abyss ist für mich der beste Film von James Cameron. Vielleicht nicht sein bekanntester, sicher nicht sein kommerziell erfolgreichster — aber der Film, in dem er als Regisseur und Geschichtenerzähler sein volles Können in einer einzigartigen, emotionalen Form entfaltet.

S Sebastian
Gonjiam: Haunted Asylum
Sebastian am 16.07.2025

Gonjiam: Haunted Asylum

Found-Footage-Filme und ich – das ist eine schwierige Beziehung. Ich mag dieses Genre tatsächlich nicht wirklich. Zu oft fühlt sich das an wie ein fauler Trick: Wackelige Kamera, schreiende Leute, ein paar Türen, die zufallen, und am Ende bleibt nur die Hoffnung zurück, der Zuschauer wird es schon gruselig finden. Die meisten Vertreter dieser Gattung wirken improvisiert, unpräzise und schlicht billig. Aber dann kommt ein Film wie Gonjiam: Haunted Asylum – und zeigt, dass es auch ganz anders geht. Dass Found Footage, richtig eingesetzt, sogar eine der wirkungsvollsten Formen des Horrors sein kann.

S Sebastian
The King of Comedy
Sebastian am 11.07.2025

The King of Comedy

Es gibt Filme, die wirken mit den Jahren fast prophetisch. The King of Comedy von Martin Scorsese aus dem Jahr 1982 ist so einer. Ein Film, der schon damals begriff, was wir heute täglich sehen: wie gefährlich und zerstörerisch der unstillbare Hunger nach Aufmerksamkeit sein kann. Was ihn so verstörend macht, ist seine Ruhe. Keine Explosionen, kein Blutbad — nur die leise, unangenehme Erkenntnis, dass die Grenze zwischen harmloser Bewunderung und fanatischer Besessenheit dünner ist, als wir glauben.

S Sebastian
Talk To Me
Sebastian am 05.07.2025

Talk To Me

Am 14. August, also in knapp 5 Wochen startet bei uns im Kino der von mir persönlich heiß erwarteste Film des Jahres (gemeinsam mit "The Long Walk"). Mit "Bring her Back" wird das Regie-Geschwisterpaar, Danny und Michael Pillippou, ihren zweiten Langfilm ins Kino bringen. Wenn meine -aber auch die allgemeine- Erwartungshaltung, nach bisher nur einem Film so enorm hoch ist, dann muss dieses Erstlingswerk etwas ganz besonderes sein. Und um diesen Film soll's heute gehen... Talk To Me!

S Sebastian
Essay: Gute Action - Schlechte Action
Sebastian am 01.07.2025

Essay: Gute Action - Schlechte Action

Actionkino. Ein Genre, das lauter schreit als andere, das Dinge explodieren lässt, Knochen bricht und Pulsadern mit Adrenalin flutet. Und trotzdem – oder gerade deswegen – ist es ein Spiegel seiner Zeit. Der Actionfilm hat sich in den letzten Jahrzehnten nicht nur verändert, er hat sich beinahe neu erfunden. Immer wieder. Mal brachial, mal elegant. Mal dumm, mal brillant.

S Sebastian
I Saw The Devil
Sebastian am 26.06.2025

I Saw The Devil

Wer hier öfter reinschaut, wird es schon bemerkt haben: Meine Liebe zum koreanischen Kino ist kein gut gehütetes Geheimnis. Ich habe an dieser Stelle bereits mehrfach meine Faszination für diese eigenwillige, kompromisslose Filmsprache geteilt. Für diese Welt, in der sich Ästhetik und Grausamkeit die Hand reichen, in der Figuren nicht gut oder böse, sondern einfach erschreckend menschlich sind. Heute darf ich euch ein weiteres düsteres Glanzstück aus Südkorea ans Herz legen. Einen Film, der in seiner Konsequenz verstört, in seiner handwerklichen Klasse beeindruckt und in seiner moralischen Tiefe erschüttert: I Saw the Devil.

S Sebastian
Requiem for a Dream
Sebastian am 18.06.2025

Requiem for a Dream

Es gibt Filme, die einen begleiten. Still. Wie ein dunkler Schatten. Man schaut sie – und sie lassen einen nicht mehr los. Nicht, weil sie besonders laut sind. Nicht, weil sie besonders spektakulär sind. Sondern weil sie etwas tun, was Filme nur selten schaffen: Sie kriechen in einen hinein und bleiben dort. Wie ein schlechter Gedanke, der nicht mehr weggeht. Requiem for a Dream ist genau so ein Film. Ein Stück Kino, das eher wie eine Diagnose wirkt als wie Unterhaltung.

S Sebastian
Der Babadook
Sebastian am 10.06.2025

Der Babadook

Es gibt Filme, die schaut man – und es bleibt einfach ein Film. Ehrlich gesagt ist das bei den allermeisten Filmen so. Auch die großen Klassiker sind nach dem Abspann im wahrsten Sinne des Wortes vorbei. Klar, es gibt Filme, die bleiben in Erinnerung oder lassen mich mit Gedanken zurück. Aber eigentlich immer in dem Bewusstsein, eine fiktive oder abstrakte Sache gesehen zu haben.

S Sebastian
Vanilla Sky
Sebastian am 03.06.2025

Vanilla Sky

Wenn bei euch der Abspann von Vanilla Sky über den Bildschirm läuft, gibt es genau zwei Möglichkeiten!

S Sebastian
Anchorman
Sebastian am 28.05.2025

Anchorman

Es gibt Filme, bei denen weiß man nach drei Minuten ganz genau: Entweder du liebst das jetzt, oder du willst ganz dringend was anderes machen – zum Beispiel den Geschirrspüler ausräumen oder alte Steuerbescheide sortieren. Anchorman ist so ein Film. Und ich sag’s gleich vorweg: Ich liebe es. Von Herzen. Mit Glitzer im Schnauzbart.

S Sebastian
Essay: Die Geschichte der Gewalt (im Film)
Sebastian am 22.05.2025

Essay: Die Geschichte der Gewalt (im Film)

Beim Thema, Gewaltdarstellung im Film gibt es unzählige Kontroversen und Meiningen, weil es eins dieser Themen ist, bei dem sich Kunst, Moral und Geschmack regelmäßig in die Haare kriegen. Und weil ich einfach zu viele Filme gesehen habe, bei denen Gewalt mehr kaputt gemacht als ausgesagt hat. Dabei kann filmische Gewalt so viel mehr sein als nur Schock oder Splatter. Sie kann weh tun – im Kopf. Sie kann aufrütteln, verstören, bewegen. Sie kann wichtig sein für die Geschichte -gerade zu von extenzieller Bedeutung-, sie kann einen Film besser machen. Oder aber sie kann einfach nur... da sein. Laut, sinnlos und leer. Und davon gibt es leider immer mehr. Und ganz wichtig: Nur weil ein Film brutal ist, ist er kein Horrorfilm. Wir brauchen Atmosphäre und Schrecken, aber ja AUCH Gewalt!

S Sebastian
Strange Darling
Sebastian am 20.05.2025

Strange Darling

Manchmal erwischt einen ein Film so richtig kalt. Ich hab Strange Darling eigentlich nur wegen der schönen Retro-Optik und dem „auf 35mm gedreht!!“-Hype geschaut – und war völlig unvorbereitet auf das, was da kommt. Keine großen Erwartungen, keine Ahnung, was mich erwartet – und genau das war wohl das Beste daran.

S Sebastian
The Innocents
Sebastian am 18.05.2025

The Innocents

Wenn ein Film es schafft, gleichzeitig Sommerdrama, Kindheitsstudie, Gedankenexperiment und subtiler Horrorfilm zu sein, dann verdient das Aufmerksamkeit. The Innocents ist genau so ein Film – kühl, fast zurückhaltend, und doch faszinierend in seiner Wirkung. Er wirft große Fragen auf: Was ist eigentlich „das Böse“ – und wann beginnt es? Antworten gibt es keine einfachen. Stattdessen legt der Film diese Fragen in Kinderhände, und das Ergebnis schleicht sich langsam, aber unaufhaltsam in uns ein: Gewalt und Mitgefühl können im selben kindlichen Herzen wohnen.

S Sebastian
Nosferatu
Sebastian am 13.05.2025

Nosferatu

Vor einigen Wochen habe ich bereits in meiner Betrachtung zum Werk von Robert Eggers einen kurzen Blick auf seinen letzten und damit aktuellsten Film "Nosferatu" geworfen. Das war mir aber nicht genug! Dieser Film ist so grandios, dass ich unbedingt noch einmal ausführlich darüber schreiben möchte.

S Sebastian
Audition
Sebastian am 08.05.2025

Audition

Takashi Miike hat in seiner Karriere – die erst Anfang der 1990er begann – schätzungsweise über 120 Filme gedreht. Allein diese schiere Menge ist beeindruckend. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich Miike durch nahezu jedes erdenkliche Genre gearbeitet – von Komödie über Fantasy bis hin zum Historienfilm. Dennoch lässt sich eines seiner Steckenpferde klar erkennen: besondere Bekanntheit und auch Anerkennung erlangte Miike vor allem durch seine Arbeiten im Horrorgenre. Filme wie Ichi the Killer oder Visitor Q sind berüchtigt für ihre extremen, beinahe comichaft überzeichneten Gewaltdarstellungen.

S Sebastian
Die 12 Geschworenen
Sebastian am 05.05.2025

Die 12 Geschworenen

Eigentlich konzentriert sich dieser kleine Blog ja auf übekanntere Genre Filme, auf stille Perlen abseits der bekannten Pfade. Und obwohl Die zwölf Geschworenen längst als Klassiker der Filmgeschichte gilt, gehört er doch zu jenen Filmen, die heute kaum noch geschaut bzw. erwähnt werden – schlicht weil er alt ist, in Schwarz-Weiß gedreht wurde und aus einer Ära stammt, die vielen als verstaubt gilt. Aber lassen wir uns davon nicht täuschen: Dieser Film aus dem Jahr 1957 ist auch heute noch absolut sehenswert – vielleicht sogar notwendiger denn je. Denn er zeigt auf eindringliche Weise, wie brisant, spannend und relevant Kino sein kann, wenn es sich ganz auf das Wesentliche konzentriert: Menschen, Moral und die Macht des Zweifels.

S Sebastian
Evil Dead (2013)
Sebastian am 27.04.2025

Evil Dead (2013)

Ja, dieser Film ist mittlerweile auch schon wieder über zehn Jahre alt. Wie die Zeit vergeht. Ich weiß noch genau, wie groß meine Vorfreude damals war. Ich bin damals allein ins Kino gegangen (komischerweise wollte niemand mit ;)) – und es war fantastisch.

S Sebastian
Die letzten Glühwürmchen
Sebastian am 21.04.2025

Die letzten Glühwürmchen

Die letzten Glühwürmchen – Warum ein Anime aus den 80ern heute wichtiger ist denn je! Eine bewegende Reise durch Krieg, Verlust und Menschlichkeit.

S Sebastian
Adolescence
Sebastian am 17.04.2025

Adolescence

Mit diesem nun folgenden Text werde ich einige Grundsätze dieser Rubrik einfach mal ignorieren. Aber das aus einem guten Grund.

S Sebastian
Triangle
Sebastian am 11.04.2025

Triangle

Vorweg: Wenn ihr Triangle sehen wollt: Lest an dieser Stelle erstmal nicht weiter. Wenn man den Film vollumfänglich genießen möchte, sollte man so wenig wie möglich wissen. Nur so viel: Ihr werdet eine gute Zeit damit haben.

S Sebastian
Die Welt des Robert Eggers - Eine Retrospektive über den wohl spannendsten Regisseur der Gegenwart
Sebastian am 07.04.2025

Die Welt des Robert Eggers - Eine Retrospektive über den wohl spannendsten Regisseur der Gegenwart

Robert Eggers hat sich in wenigen Jahren einen Namen als einer der markantesten Regisseure des modernen Arthouse-Horrors gemacht. Seine Werke zeichnen sich durch eine außergewöhnliche stilistische Konsequenz, historische Detailverliebtheit und tiefenpsychologische Dimensionen aus. Mit bislang vier Spielfilmen – The Witch (2015), The Lighthouse (2019), The Northman (2022) und Nosferatu (2024) – hat Eggers ein kohärentes, dabei jedoch in stetiger Entwicklung begriffenes Gesamtwerk vorgelegt. Dieser Text beleuchtet die thematischen und stilistischen Konstanten sowie die künstlerische Entwicklung in Eggers’ Werk.

S Sebastian
Children of Men
Sebastian am 05.04.2025

Children of Men

Alfonso Cuarón ist kein Regisseur, der einfach nur Geschichten erzählt – er schafft Erfahrungen. Wer seine Filme kennt, weiß: Bei ihm geht es nie nur um Handlung, sondern immer auch um das, was darunter liegt. Ob im intimen Y Tu Mamá También, im bildgewaltigen Gravity oder im Oscar-prämierten Roma – Cuarón interessiert sich für Menschen, für ihre Verletzlichkeit, ihre Sehnsucht, ihre Widerstandskraft. Und genau das macht Children of Men zu einem ganz besonderen Science-Fiction-Film.

S Sebastian