Bin ich einfach müde – oder schon erschöpft? Der Unterschied zwischen „einfach müde“ und „nicht mehr können“

Geschrieben am 15.11.2025
von Redaktion OeldeToGo


Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Diagnose. Wenn ihr körperliche oder psychische Beschwerden habt, wendet euch bitte an medizinisches Fachpersonal.


Müde sein ist normal. Jeder Mensch hat Tage, an denen der Kopf voll und der Körper schwer ist. Eine Nacht Schlaf – und alles läuft wieder. Doch was, wenn die Erholung ausbleibt? Wenn selbst ein Wochenende auf dem Sofa nichts mehr bringt und man morgens schon erschöpft aufwacht? Man durch stetiges Aufwachen in der Nacht nicht den nötigen Schlaf bekommt?

Dann kann aus Müdigkeit langsam Erschöpfung werden – und die hat mit Schlafmangel nichts mehr zu tun. Auch ein kleiner Urlaub schafft vielleicht nur kurz Abhilfe – wenn überhaupt. Im Podcast „Erschöpft, leer, ausgebrannt“ erzählt Michael Orlowski, wie sich bei ihm die Erschöpfung über Jahre gesteigert hat – bis zu dem Punkt an dem er selbst merkte, dass nichts mehr geht. „Ich kann nicht mehr!“: es braucht oft Mut, sich dies einzugestehen und Hilfe zu suchen. Dabei kommt so ein Zustand oft nicht über Nacht sondern baut sich schleichend auf. Bevor dann nichts mehr geht – so wie bei Michael Orlowski, der irgendwann so weit war, dass er nur noch auf der Couch liegen wollte und auch niemanden mehr sehen wollte – sollte man auf seinen Körper hören.

 



Warnzeichen, die du ernst nehmen solltest

Burnout entwickelt sich schleichend. Oft beginnt es damit, dass man „nur ein bisschen gestresst“ ist. Doch irgendwann kippt etwas – im Körper und im Kopf.
Das sind häufige Anzeichen:
Du wachst müde auf, obwohl du genug geschlafen hast.
Du fühlst dich innerlich leer oder gereizt.
Du hast das Gefühl, ständig funktionieren zu müssen.
Dinge, die dir früher Spaß gemacht haben, lösen kaum noch Freude aus.
Du bist häufiger krank oder erkältest dich ständig.
 
Wenn mehrere dieser Punkte auf dich zutreffen, steckt dahinter oft mehr als nur Erschöpfung durch eine stressige Woche.

Warum es so schwer ist, das zuzugeben

„Ich bin einfach nur müde.“ – dieser Satz ist bequemer, als sich selbst einzugestehen: Ich kann nicht mehr. Viele wollen niemanden enttäuschen, halten durch, lächeln weiter. Doch das ist genau der Moment, in dem man Hilfe braucht. Burnout und Erschöpfung ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Signal des Körpers, dass er zu lange über seine Grenzen gegangen ist. Und es gibt etliche Abstufungen von Erschöpfungsphasen
 
Kleine Schritte, die du heute schon tun kannst
Atmen. Klingt banal – ist aber der schnellste Weg, um Stress zu senken.
Bewegung ohne Druck. Ein Spaziergang ist oft mehr wert als ein Training.
Digital runterfahren. Handy weg, Kopf frei.
Reden. Mit Freund*innen, Partner, Ärztin oder Therapeutin – Hauptsache ehrlich.
Du musst nicht alles allein schaffen. Manchmal beginnt Heilung mit einem einzigen Satz: 

Ich kann nicht mehr!

In der nächsten Folge: „Wenn der Körper Alarm schlägt“ – warum Verspannungen, Schlaflosigkeit und Kopfschmerzen oft mehr sagen, als wir glauben. Und natürlich unser Podcast: „Erschöpft, leer, ausgebrannt – Michael Orlowski über die Pause, die sein Leben veränderte.“ Jetzt hier reinhören sowie unser Podcast "Mentale Gesundheit" von Marcel Frers, den ihr hier findet