ECOWEST VERBUND und die Maus öffnen Türen

Geschrieben am 18.10.2025
von Pressemeldung


Ausgestattet mit Helmen, Warnwesten und Handschuhen durften die Jungen und Mädchen im Rahmen des Maus-Türöffner-Tags die Ersatzbrennstoffanlage am Entsorgungszentrum in Ennigerloh erkunden. Seit Jahren beteiligt sich der ECOWEST VERBUND am bundesweiten Aktionstag und öffnet Türen, die sonst verschlossen bleiben.


Beim Maus-Türöffner-Tag durften 17 Kinder und ihre Eltern hinter die Kulissen der EBS-Anlage am Entsorgungszentrum in Ennigerloh blicken. Auf Einladung des ECOWEST VERBUNDES lernten sie, wie aus Abfall ein wertvoller Ersatzbrennstoff wird – und dass Abfall voller Geschichten steckt.

Normalerweise ist schon von weitem das dumpfe Grollen der EBS-Anlage zu hören. Heute ist es dort aber ganz still. Kein Dröhnen der Zerkleinerer, kein Rattern der Förderbänder. Stattdessen: Kinderstimmen. Neugierig spähen sie durch die große Annahmehalle, in der eigentlich tonnenweise Haus- und Gewerbeabfälle aus den Kreisen Warendorf und Gütersloh angeliefert werden. „Hier fahren sonst richtig große Laster rein“, ruft Michael Dierkes und zeigt oben von der Leitwarte aus auf das große Tor, durch das nur ein leichter Wind zieht. An diesem Tag öffnet der ECOWEST VERBUND zusammen mit der Maus Türen, die Besuchern eigentlich verschlossen bleiben. Dieser Aktionstag hat beim ECOWEST VERBUND seit vielen Jahren schon Tradition. 

17 Kinder und ihre Eltern – etwa 40 Abfall-Detektive– sind gekommen, um zu entdecken, was mit ihrem Abfall passiert, sobald die Tonne zu Hause geleert ist. Aufmerksam stehen sie, ausgestattet mit knallgelben Westen und orangefarbenen Helmen,  neben Michael Dierkes, der auf ein breites Förderband zeigt. „Hier geht’s los – in unserer Annahmehalle. Da wird euer Müll erst einmal zerkleinert.“ Die Kinder staunen. Das Band ist zwar leer, doch die Vorstellung, dass dort sonst gleichzeitig Unmengen an kaputten Haushaltsgegenständen, Windeln, Metallteilen und Kunststoffen gleichzeitig entlangrumpeln, löst Begeisterung aus. Dierkes erklärt, wie Magnetabscheider und Windsichter Metalle und Folien trennen, und wie Nahinfrarotspektroskopie erkennt,  dass zum Beispiel PVC später im Ersatzbrennstoff nichts zu suchen hat. „Das ist unsere kleine Geheimwaffe“, sagt er schmunzelnd. An einer Ecke steht eine kleine Sammlung kurioser Fundstücke: ein einzelner Schuh, alte Schrauben, zerdrückte Dosen. „Das alles wurde mal aussortiert“, erzählt Dierkes. „Manchmal finden wir auch Dinge, die hier gar nichts zu suchen haben – Handys oder elektrische Spielzeugautos zum Beispiel.“

Zu guter Letzt geht es zur Verladung – dort, wo das Endprodukt, der Ersatzbrennstoff „Fluff“ zu finden ist. Samuel greift mit beiden Händen beherzt hinein. „Das ist ja wie Watte!“ ruft er begeistert. Neben ihm kniet Paula und kramt ebenfalls nach kleinen Schätzen. „Guck mal – ein Stück von einer Chipstüte!“ ruft sie. „Und das hier war mal eine Medikamentenverpackung für Tiere!“, sagt Samuel. Die Kinder finden noch mehr: zum Beispiel bunte Süßigkeitenverpackungen und alte TÜV-Klebepunkte.  Was früher einmal Abfall war, ist jetzt Ersatzbrennstoff, der zum Beispiel den Zementwerken umweltfreundliche Energie liefert. Zum Abschluss laufen alle wieder zur Wertstoffwerkstatt. Auf dem Weg zurück nach Hause haben sie nicht nur kleine Geschenke im Gepäck, sondern auch wertvolle Erinnerungen an einen spannenden Tag. Heute wurden viele Türen geöffnet - nicht nur die aus Metall, sondern auch die im Kopf.



Im Anlagenteil der Feinaufbereitung erklärt Mitarbeiter Michael Dierkes den Kindern, wie die Nahinfrarotspektroskopie funktioniert.



Bei der Windsichtung werden schwere von leichten Teilen getrennt. Die leichten Teilchen finden sich später im Ersatzbrennstoff „Fluff“ wieder, da sie gut brennbar sind. Michael Dierkes erklärt den Jungen und Mädchen die Abläufe.



Beherzt greift Paula in den Ersatzbrennstoff „Fluff“ und durchsucht ihn nach spannenden Schätzen.