Wahlscouts: Schüler*innen des TMG interviewen Bürgermeisterkandidat Uli Schwieder

Geschrieben am 07.07.2025
von Schülerzeitungs-Reporter TMG


Das Bild zeigt (v.l.) die Schülerzeitungs-Reporter Alina Boldt, Laura Rodenbeck, Bürgermeister-Kandidat der Partei VOLT Uli Schwieder,  Felia Nienaber, Mara Bitter und Lias Meier. 


Bürgermeisterwahlen? Klingt für viele von uns erstmal ziemlich weit weg. Aber was, wenn jemand kandidiert, der Dinge wirklich anders machen will – und dabei auch unsere Generation im Blick hat? Uli Schwieder will Bürgermeister von Oelde werden und tritt für die Partei VOLT an. Eine Partei, die in ganz Europa aktiv ist und für Themen wie Klimaschutz, Digitalisierung und mehr Mitbestimmung steht. Wir wollten wissen: Wer ist dieser Uli Schwieder eigentlich? Warum tut er sich das Bürgermeister-Ding an? Und was hat er konkret mit uns Jugendlichen in Oelde vor? Deshalb haben wir ihn zum Interview getroffen – und ein paar spannende Antworten bekommen.


Hallo Herr Schwieder. Schön, dass Sie hier am TMG zu Gast bei der Schülerzeitung sind. Was hat Sie persönlich dazu bewogen, für das Amt des Bürgermeisters in Oelde zu kandidieren?
Ich hatte die Idee, Politiker zu werden schon, als ich in eurem Alter war. Dies wollte ich, weil ich etwas machen wollte, was Menschen und ihrem friedlichen Zusammenleben hilft. Ich war immer schon ehrgeizig und wollte etwas bewegen. Die Idee der Bürgermeisterkandidatur hat sich nach und nach entwickelt, nachdem ich schon einige Erfahrung in der Politik (bisher bei der Partei Bündnis90/Die Grünen in Oelde) und im Stadtrat in Oelde gesammelt hatte. 

Wie würden Sie sich in drei Worten beschreiben? 
Tatkräftig, naturbezogen – Klima- und Umweltschutz sind mir sehr wichtig – und  gerechtigkeitsliebend – ich mag keine Ungerechtigkeiten, die machen mich manchmal wütend. 

Was bedeutet Heimat für Sie? Speziell im Blick auf Stromberg und Oelde?
Ich habe in Münster studiert und das Gefühl hier im Münsterland zu Hause zu sein, entwickelte sich nach und nach. Ich wohne seit einigen Jahren in Stromberg und bin hier mittlerweile zu Hause. 

Welche drei konkreten Veränderungen möchten Sie in den ersten 100 Tagen als Bürgermeister anstoßen?
Zunächst möchte ich kurz erklären, dass der Bürgermeister nicht allein entscheiden kann. Der Bürgermeister ist der, der den Willen des Stadtrates ausführt. Er ist aber bedeutend bei der Umsetzung. Ich würde mich dafür einsetzen, dass es schöner in der Innenstadt wird und es mehr Sitzgelegenheiten, Schatten und Spielmöglichkeiten in der Stadt gibt. Außerdem setze ich mich für mehr Transparenz und Weitblick in der Politik ein. Wichtige Themen wie der Haushalt, Stadtplanung und Wohnraum wurden bisher nicht klug angegangen. Ich möchte Entscheidungsprozesse offener und bürgernäher gestalten und den Menschen gut zuhören.

Klimaschutz ist ein zentrales Thema bei Ihrer politischen Arbeit. Was wäre ein realistisches Klimaziel für Oelde bis 2030?
Im Umweltausschuss haben wir darüber vor gar nicht allzu langer Zeit diskutiert. Wir wollen klimaneutral in Oelde werden und bald viel weniger Klimagase ausstoßen. Dazu müssten wir das bestehende Klimakonzept zur Klimaneutralität bis 2035 umsetzen. Außerdem ist hierzu eine nachhaltige Wirtschaft wichtig. 

Sie waren lange bei den Grünen, nun kandidieren Sie für Volt. Was waren die Gründe für diesen Wechsel?
Ich war nicht zufrieden, wie die Grünen die Ziele umgesetzt haben. Volt ist moderner. Und jünger. In dieser Partei können wir mehr erreichen, weil Volt sehr auf Zusammenarbeit und kluge Ideen setzt. 

Wie wollen Sie als Bürgermeister junge Menschen stärker in politische Prozesse einbringen?
Dazu ist der persönliche Kontakt, so wie hier heute wichtig. Junge Menschen zu fragen, was sie brauchen, ist ein wichtiger Teil meiner Arbeit. Es sind viele ältere Menschen im Stadtrat, daher ist der Kontakt zu Jüngeren umso wichtiger. Wir Politiker sollten häufiger dahin gehen, wo auch Jugendliche sind, damit eure Ideen auch umgesetzt werden können. 

Viele Bürger wünschen sich mehr Transparenz in politischen Entscheidungen – wie möchten Sie das konkret umsetzen?
Jugendliche wissen nicht, was im Rathaus passiert. Gerade über Kanäle wie Insta oder Tiktok kann man viel erreichen und verbreiten und natürlich auch über eure Schülerzeitung. Das möchte ich verstärkt anwenden.

Was ist Ihre Stärke – und wo sehen Sie Entwicklungspotential bei sich selbst?
Ich bin mutig und tatkräftig. Von Rückschlägen lasse ich mich nicht irritieren, weil ich weiß, dass ich davon nur lernen kann. Ich habe große Lust Bürgermeister zu werden. Ich habe bereits viel dazu gelernt und informiere mich weiter. Manchmal bin allerdings etwas ungeduldig. 

Was möchten Sie in fünf Jahren rückblickend als Erfolg Ihrer Amtszeit sehen?
Ich vermisse in Oelde, dass wir aus Fehlern lernen. Es gibt ein paar Probleme in Oelde, die gerade größer werden. Uns geht langsam das Geld aus, Ältere Menschen brauchen schöne, kleine Wohnungen und wir tun auch nicht so viel gegen den Klimawandel. Man braucht einen Plan, um diese Dinge in Ordnung zu bringen und diese Pläne möchte in den nächsten fünf Jahren mit allen in Oelde gemeinsam entwickeln.

Was möchten Sie zukünftig erreichen?
Ich möchte gute Politik machen, die dazu beiträgt, dass Oelde auch noch eine tolle Stadt ist, wenn Ihr groß seid.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Schwieder!