Dr. Klaus Welslau beim Vortrag zum Thema Bluthochdruck im Oelder Marienhospital.
Über 20 Millionen Erwachsene in Deutschland haben einen hohen Blutdruck, aber viele Menschen wissen es nicht. Bluthochdruck ist der Risikofaktor Nummer eins für Herz- Kreislauf-Erkrankungen, weltweit führt er jährlich zu etwa 10 Millionen Todesfällen. Im Rahmen des Oelder Gesundheitsforums hat Dr. Klaus Welslau, Chefarzt der Medizinischen Klinik des Marienhospitals, über arterielle Hypertonie referiert.
Der Chefarzt erklärte anschaulich, wie der normale Blutdruck mit seinem systolischen und seinem diastolischen Wert zustande kommt und wie er gemessen wird. „Jeder sollte seinen Blutdruck kennen“, plädierte er für ein eigenes Blutdruckgerät in jeder Familie. Regelmäßig sollte man seine Werte messen und diese dann mit zum Hausarzt nehmen, da es in der Praxis oft zu einem falsch hohen Wert kommen kann. „Ein normaler Blutdruck liegt bei 120/80 mmHg. Ein hoher Blutdruck besteht bei einem Druck von über 140/90“, so der erfahrene Mediziner. Seit neuestem gibt es eine zusätzliche Definition des „erhöhten Blutdruckes“ von 130-140 zu 85 bis 89. Für Menschen, die z.B. an Nierenerkrankungen oder an Diabetes leiden, kommt unter Umständen auch bei solchen Werten eine medikamentöse Therapie in Frage. Dieses sollte man mit dem Hausarzt klären. Bei der Blutdruckselbermessung gibt es einiges zu beachten. So sollte der Arm, an dem gemessen wird, auf Herzhöhe gelagert sein. In der Praxis besteht die Möglichkeit einer 24-Stunden Blutdruckmessung.
Zu über 95 Prozent ist die Ursache des hohen Blutdrucks unbekannt. Bestimmte klinische Zeichen deuten auf seltene Ursachen hin. Was sind die Folgen des hohen Blutdruckes? – Er ist mit Abstand der wichtigste Risikofaktor für einen Schlaganfall und einer Herzschwäche. Hoher Blutdruck kann u.a. zur chronischer Verschlechterung der Nierenfunktion führen, die wiederum den Blutdruck steigen lässt. Bereits durch Änderung des Lebensstils mit gesunder Ernährung, Erreichen eines normalen Gewichtes, einer körperlichen Bewegung, Nikotin- und Alkoholverzicht lässt sich schon eine Senkung des Blutdruckes in gewissem Umfang erreichen. „Erst, wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen, müssen Medikamente gegeben werden“, erklärt Dr. Welslau. „Jeder sollte seinen Blutdruck kennen, weil man einen erhöhten Blutdruck erst einmal nicht merkt.“ Im Anschluss an den Vortrag wurden noch individuelle Fragen beantwortet.