Es war ein Nachmittag voller Emotionen, Erinnerungen und Wiedersehensfreude: Am Samstag, den 17. Mai 2025, traf sich der Entlassungsjahrgang 1975 der ehemaligen Städtischen Realschule Oelde – genau 50 Jahre nach dem Schulabschluss – zu einem besonderen Klassentreffen. Bereits zum zweiten Mal nach dem Jahr 2000 hatte ein engagiertes Organisationsteam zum Wiedersehen eingeladen. 42 der insgesamt 83 kontaktierten Ehemaligen folgten der Einladung.
Treffpunkt war das Heimathaus des Heimatvereins am Lehmwall, wo Hildegard Rembrink-Appl und Martin Rückert die Gäste im Innenhof herzlich begrüßten. „Dass wir trotz aller Herausforderungen rund um Datenschutz und Adresssuche so viele Ehemalige erreichen konnten, ist ein kleines Wunder – und ein großes Glück“, sagte Martin Rückert vom Orga-Team.
Auch an die Mitschülerinnen und Mitschüler, die nicht dabei sein konnten, wurde gedacht. Hildegard Rembrink-Appl erinnerte in ihrer Ansprache an acht inzwischen verstorbene Klassenkamerad:innen und übermittelte Grüße von jenen, die aus gesundheitlichen oder privaten Gründen nicht teilnehmen konnten: „Sie waren in Gedanken bei uns – und wir bei ihnen.“
Bei Kaffee und Kuchen, drinnen wie draußen, entwickelten sich schnell lebhafte Gespräche. Viele sahen sich nach 25 oder sogar 50 Jahren zum ersten Mal wieder – entsprechend emotional war das Wiedersehen. „Es wurde viel gelacht, aber auch geweint – die Schulzeit hat uns tief geprägt“, so eine Teilnehmerin. Erinnerungen an damalige Lehrerinnen und Lehrer, Erfolge, Streiche, aber auch persönliche Schicksale wurden geteilt – und dabei oft auch einander Trost gespendet.
Um 16:30 Uhr stand eine Führung durch das heutige Schulgebäude an der Bultstraße auf dem Programm. Frank Siemer vom Schulamt – selbst einst Realschüler – führte die Gruppe durch die inzwischen moderne Gesamtschule. Die Besucher:innen staunten über den Wandel, erkannten aber auch vertraute Elemente wie das alte Treppenhaus wieder. „Es war schön zu sehen, wie sich unsere Schule verändert hat – und doch blieb ein Teil der alten Atmosphäre erhalten“, sagte ein Ehemaliger gerührt.
Nach dem obligatorischen Gruppenfoto am Rondell führte ein gemeinsamer Spaziergang zur Pizzeria Roma, wo ein Abendessen im „La Piazza“ auf die Gäste wartete. Höhepunkt des Abends war eine Diashow mit alten Klassenfotos, die auf einem Monitor lief und für viele Lacher, aber auch bewegte Momente sorgte. „Wer ist das noch gleich?“, wurde dabei ebenso oft gefragt wie festgestellt: „Unglaublich, wie wenig sich manche verändert haben!“ Die Atmosphäre war geprägt von Wärme, gegenseitigem Respekt und dem Wunsch nach Versöhnung. Alte Missverständnisse wurden geklärt, frühere Konflikte beigelegt. „Manches, worüber wir uns damals gestritten haben, wirkt heute so unwichtig – heute zählt nur, dass wir uns wiedergefunden haben“, so ein Teilnehmer.
Am Ende des Abends waren sich alle einig: 25 Jahre bis zum nächsten Treffen sind eindeutig zu lang. Das Orga-Team kündigte daher an, in Zukunft kleinere, regionale Treffen im Heimathaus sowie Online-Formate für Ehemalige aus ganz Deutschland anzubieten. Alle Fotos des Treffens sollen online bereitgestellt werden. „Die Arbeit hat sich mehr als gelohnt“, sagte Hildegard Rembrink-Appl. „Zu sehen, wie viele Menschen sich wiedergefunden haben und wie viel Dankbarkeit in der Luft lag – das war unser größter Lohn.“