Mitglieder des Grünen Kreisverbandes und die Referentinnen von mobim
Der Kreisverband Warendorf von Bündnis 90/Die Grünen veranstaltete für seine Mitglieder einen Workshop zum Thema "Umgang mit Rassismus". Die Referentinnen Anna-Lena Herkenhoff und Kathalena Essers von der "Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus" (Mobim) vermittelten den 14 Teilnehmer*innen wertvolle Informationen und Handlungsstrategien im Umgang mit rassistischen und rechtsextremen Äußerungen. Im Rahmen des Workshops tauschten sich die Teilnehmer*innen über ihre persönlichen Erfahrungen mit Rassismus und Anfeindungen aus. Dabei wurde deutlich, dass alle Anwesenden bereits in unterschiedlichster Form mit rassistischen Äußerungen konfrontiert wurden. Auch das Thema Queerfeindlichkeit nahm einen bedeutenden Stellenwert in den Diskussionen ein.
Besonders alarmierend empfanden die Teilnehmer*innen die zunehmende "Salonfähigkeit" rechten Sprachgebrauchs in der Gesellschaft. Diese Beobachtung deckt sich mit aktuellen Kriminalstatistiken, die einen besorgniserregenden Anstieg rechtsmotivierter Gewalttaten und politischer Attacken verzeichnen.
Katja Behrendt, Sprecherin der Grünen im Kreisverband Warendorf und Bürgermeisterkandidatin in Telgte: "Klare Haltung zu zeigen, auch, wenn man selbst nicht betroffen ist, ist leider nicht selbstverständlich.“ Der Workshop helfe, um sich in Alltagssituationen oder am Wahlstand selbstbewusst gegen extrem rechte Tendenzen zu positionieren und reagieren zu können. In praktischen Gruppenarbeiten übten die Teilnehmenden Handlungsstrategien.
„Wenn mich beispielsweise jemand beim Familienfest mit rechtspopulistischen oder rassistischen Äußerungen konfrontiert, könnte ich mit gezielten Nachfragen allzu pauschale Anfeindungen eingrenzen und diesen dann mit klarer Haltung begegnen. Da Unwahrheiten schnell formuliert sind, ist es in der Situation nicht ganz einfach, mit Fakten gegenzuhalten“, so Behrendt. Sinnvoller kann es laut mobim sein, den eigenen Wertekompass zu spiegeln, ohne auf jede Behauptung einzugehen.
Anja Beiers, Fraktionsvorsitzende der Grünen in Ostbevern, betonte die Bedeutung solcher Fortbildungen: "Der Workshop zeigt, wie wichtig es ist, weiterhin klare Kante zu zeigen und sich nicht verunsichern oder gar ängstigen zu lassen."
Ali Bas, KV-Sprecher der Grünen Warendorf, ergänzte: "Ein demokratiefeindliche Partei mit faschistischen Absichten kann derzeit zwar demokratisch gewählt werden – jedoch macht sie das noch lange nicht demokratisch. Wer das glaubt, hat nichts aus der Vergangenheit gelernt.“ Der Kreisverband plant, das Thema auch weiterhin aktiv zu bearbeiten und weitere Veranstaltungen zum demokratischen Diskurs anzubieten. Wer Beratungsbedarf hat, kann sich per E-Mail an die“ Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus“ aus Münster wenden unter mobim@vse-nrw.de.