Am 23. Juni 2025 fand in der Aula der Gesamtschule eine besondere Veranstaltung statt, die den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bot, Politik hautnah zu erleben. Es gab eine Podiumsdiskussion mit Lokalpolitikerinnen und Lokalpolitikern der Stadt Oelde. Im Rahmen des Programms „GO bleibt stabil für Demokratie und Vielfalt“, das die Gesamtschule in diesem Schuljahr auf den Weg gebracht hat, wurde bereits Anfang Februar ein besonderer Projekttag zur politischen Bildung durchgeführt. Die Diskussionsrunde bildete nun den Höhepunkt dieser Reihe und hatte das Ziel, die Schülerinnen und Schüler auf die im September bevorstehenden Kommunalwahlen vorzubereiten – denn viele von ihnen werden dann zum ersten Mal wählen dürfen. Thematisch drehte sich die Veranstaltung um die Positionen der vertretenen Parteien zu Fragen, die besonders junge Menschen betreffen und das Leben in Oelde konkret beeinflussen.
Eingeladen waren Vertreterinnen und Vertreter aus verschiedenen im Stadtrat vertretenen Parteien: André Drinkuth (CDU), Nadine Dieckmann (SPD), Ole Schöning (Bündnis 90/Die Grünen), Thorsten Retzlaff (FWG-Fraktion), Michael Twittmann (VOLT) sowie Cedrik Hartmann (Die Linke). Die Organisation der Veranstaltung lag in den Händen des Sozialwissenschaftskurses der Q1 der Gesamtschule. Unterstützt und begleitet wurde der Kurs dabei auch von Anette Michels von der „Alten Post“. Rund 450 Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 10, EF und Q1 – sowohl von der Gesamtschule als auch vom Thomas-Morus-Gymnasium – sowie zahlreiche Lehrkräfte beider Schulen nahmen als interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer an der Diskussion teil.
Nach der Begrüßung durch Schulleiter Mario Schmidt stellten sich die Politikerinnen und Politiker in einer persönlichen Vorstellungsrunde vor. Dabei gaben sie Einblicke in ihren beruflichen und privaten Hintergrund und ihre politischen Schwerpunkte. Im Anschluss wurden sie zu einer kurzen Einstiegsfrage gebeten: „Wie sollte für Sie die perfekte Schule aussehen?“ Ihre Antworten wurden auf je drei Schlagwörter reduziert und es zeigten sich durchaus Gemeinsamkeiten: Eine Schule, die digital, offen, individuell und sozial sein sollte.
Die eigentliche Diskussionsrunde wurde von Rike Frie und Mia Halupka aus dem Sozialwissenschaftskurs der Q1 moderiert. Sie war in drei zentrale Themenbereiche gegliedert: Digitalisierung war das erste Thema. Die Gesprächsrunde thematisierte unter anderem die Ausstattung der Schulen in Oelde, moderne Lehrmethoden, Investitionen in digitale Infrastruktur sowie die Vorbereitung auf den Übergang in die Berufswelt. Im zweiten Themenblock Mobilität und Verkehr ging es um die spezifische Verkehrsinfrastruktur Oeldes mit ihren zahlreichen Kreisverkehren. Die Politikerinnen und Politiker diskutierten engagiert über realistische Maßnahmen zur Förderung nachhaltiger und jugendgerechter Mobilität. Der dritte Schwerpunkt widmete sich dem Bereich Kultur und Freizeit. Der sogenannte „Masterplan Innenstadt“ wurde ebenso angesprochen wie die Notwendigkeit, Jugendliche aktiv in Planungsprozesse einzubeziehen – etwa bei Veranstaltungen oder der Entwicklung öffentlicher Räume.
Besonders positiv wurde die Möglichkeit aufgenommen, dass alle Zuhörerinnen und Zuhörer über QR-Codes während der gesamten Veranstaltung digital Fragen einreichen konnten, die immer wieder von Finley Plate – einem weiteren Moderator aus dem Sozialwissenschaftskurs – in die Diskussion eingebracht wurden. So war ein hohes Maß an Interaktivität und Beteiligung sichergestellt.
Zum Abschluss der Veranstaltung hatte jede Politikerin und jeder Politiker die Gelegenheit, in drei kurzen Sätzen zusammenzufassen, warum gerade sie und ihre Partei die richtige Wahl für junge Wählerinnen und Wähler seien. Dabei wurden zentrale Werte, jugendpolitische Ziele und die Bedeutung aktiver Mitgestaltung hervorgehoben. Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung gab es noch die Möglichkeit, sich bei Getränken in entspannter Atmosphäre persönlich mit den Politikerinnen und Politikern auszutauschen.
Insgesamt war die Podiumsdiskussion ein voller Erfolg. Sie bot nicht nur eine fundierte inhaltliche Auseinandersetzung mit kommunalpolitischen Themen, sondern ermöglichte es den Jugendlichen auch, direkte Einblicke in politische Prozesse zu gewinnen. Die Veranstaltung leistete damit einen wertvollen Beitrag zur Demokratiebildung.