Burnout – Wenn Erschöpfung mehr ist als nur Urlaubsreife

Geschrieben am 02.11.2025
von Redaktion OeldeToGo


Müde, gereizt, antriebslos ... wer kennt das nicht? Eine stressige Phase im Job, zu wenig Schlaf, zu viele Termine. Doch was, wenn die Erschöpfung bleibt auch nach einem langen Wochenende oder sogar nach dem Urlaub? Dann steckt womöglich mehr dahinter als nur der Wunsch nach ein paar freien Tagen.

Wann beginnt Burnout wirklich?

Burnout ist kein plötzliches Ereignis, sondern ein schleichender Prozess. Am Anfang steht oft der hohe Anspruch an sich selbst: „Ich schaffe das schon.“ Man arbeitet länger, macht keine Pausen mehr, möchte niemanden enttäuschen. Der Körper sendet Warnsignale – Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme, Kopfschmerzen, Magenbeschwerden oder ständige Infekte. Doch diese werden häufig übergangen. Irgendwann geht gar nichts mehr: körperlich, geistig, emotional.

Der entscheidende Unterschied zu normaler Erschöpfung liegt darin, dass Erholung keine Erleichterung mehr bringt. Selbst nach einem Urlaub oder einem Wochenende fühlt man sich leer, kraftlos oder innerlich ausgebrannt. Dinge, die früher Freude gemacht haben, verlieren ihren Reiz.


Typische Symptome eines Burnouts

  • Dauerhafte Müdigkeit und Erschöpfung
  • Reizbarkeit, Zynismus oder sozialer Rückzug
  • Konzentrationsschwierigkeiten, Vergesslichkeit
  • Körperliche Beschwerden (z. B. Verspannungen, Herzrasen, Schwindel)
  • Schlafstörungen und Grübeln in der Nacht
  • Gefühl der Sinnlosigkeit oder inneren Leere

Männer und Frauen – ähnliche Krankheit, andere Gesichter

Während Frauen häufig über emotionale Erschöpfung und das Gefühl, „nicht mehr zu genügen“, klagen, äußert sich Burnout bei Männern oft stiller – etwa durch Reizbarkeit, Rückzug, körperliche Beschwerden oder auch durch vermehrten Alkohol- oder Medikamentenkonsum. Männer neigen dazu, Symptome zu verdrängen, bis der Körper sie buchstäblich stoppt.

Wer hilft weiter?

Erste Ansprechpartner sind Hausärztinnen oder Hausärzte. Sie können körperliche Ursachen ausschließen und den Kontakt zu Fachärzten oder Psychotherapeuten herstellen. Auch betriebsärztliche Dienste, Psychotherapeuten oder spezialisierte Reha-Kliniken sind wichtige Anlaufstellen. Wer frühzeitig reagiert, kann oft verhindern, dass die Erschöpfung chronisch wird.

Warum Burnout heute so häufig ist

Der moderne Alltag ist Dauerstress: ständige Erreichbarkeit, Arbeitsverdichtung, Informationsflut, dazu familiäre oder finanzielle Belastungen. Viele Menschen leben, als hätte der Tag 30 Stunden. Hinzu kommt der gesellschaftliche Druck, „funktionieren“ zu müssen,  privat wie beruflich.
Das alles führt dazu, dass sich immer mehr Menschen erschöpft fühlen und dass Burnout längst keine Ausnahme mehr ist.

Fazit

Burnout ist kein Zeichen von Schwäche, sondern eine ernstzunehmende Erkrankung. Wer die Warnzeichen erkennt und rechtzeitig Hilfe sucht, kann lernen, Grenzen zu setzen und wieder Kraft zu schöpfen – für sich selbst und das Leben, das jenseits von Termindruck und To-do-Listen wartet.