Gesunde Böden sichern Ernährung, Artenvielfalt und ein stabiles Stadtklima. Zum Weltbodentag am 5. Dezember erinnert NABU Oelde an die zentrale Rolle lebendiger Bodenökosysteme. Eine handvoll Erde enthält mehr Lebewesen, als Menschen auf der Erde leben – und doch geraten Böden durch Versiegelung und gartenbauliche Eingriffe zunehmend unter Druck. NABU Oelde zeigt, warum Laub liegen bleiben darf und wie einfache Maßnahmen Gärten im Winter zu wertvollen Rückzugsräumen machen.
NABU Oelde weist darauf hin, dass viele Arten im bzw. nahe am Boden leben oder dort überwintern. Viele verschiedene Insekten und Kleinstlebewesen finden nur unter einer Laubschicht Schutz. „Ein Garten, der im Herbst aufgeräumt wird, verliert wertvolle Lebensräume. Laubbläser entfernen nicht nur Blätter, sondern vernichten auch die Tiere, die im Winter in der Nahrungskette gebraucht werden“ , sagt Lisa Schaberg. Sie ist eine der Initiatorinnen der NABU Oelde-Projektgruppe Naturerfahrungsraum Bredengärten.
Ein naturnaher Garten erhöht die Bodenfruchtbarkeit und unzählige Kleinstlebewesen zersetzen Laub, Pflanzenreste und Fallobst. Sie erzeugen dabei einen natürlichen Dünger. Gleichzeitig lockern sie den Boden und verbessern die Versickerung. „Auf einem Quadratmeter guten Bodens kann das Wasser einer ganzen Badewanne versickern“, erklärt Lisa Schaberg. „Das ist ein enormer Beitrag zum Schutz vor Starkregenfolgen.“
Laub schützt zudem den Boden vor Austrocknung, Frost und Erosion. Unter der Schicht überstehen Pflanzen den Winter besser und im Frühjahr profitieren Vögel, Igel oder Fledermäuse von den überwinternden Insekten. Die Humusbildung macht den Boden außerdem zum größten CO₂-Speicher an Land.
Zum Weltbodentag ruft der NABU Oelde deshalb dazu auf, die Böden in Gärten und Grünflächen durch naturnahe Pflege zu schützen Ein bewachsener Boden bleibt kühler, speichert Wasser und stärkt die Biodiversität. „Wenn wir Laub liegen lassen und auf Schotter verzichten, schützen wir Klima, Natur und unsere eigenen Lebensräume“, fasst Lisa Schaberg zusammen.