Rund 400 Oberstufenschülerinnen und Oberstufenschüler der Gesamtschule Oelde und des Thomas-Morus-Gymnasiums konnten am 10.09.2025 das Projekt „Crash Kurs NRW“ zum Thema „Verkehrssicherheit für junge (Bei-)Fahrer“ gemeinsam in der Aula der Gesamtschule Oelde erleben. Zudem waren Azubis der Firmen Haver & Boecker, GEA Westfalia Separator Group und Hammelmann eingeladen. Das Projekt „Crash Kurs NRW“ wurde federführend von der Polizeihauptkommissarin Carola Krewerth und Frank Distler, Lehrer an der Gesamtschule Oelde und Verkehrs- und Mobilitätsberater für den Kreis Warendorf, organisiert.
Der „Crash Kurs NRW“ will durch Bilder und Berichte von tödlichen Verkehrsunfällen aus der Region direkte Emotionen auslösen. Das Gesehene soll hängen bleiben, erschrecken und aufrüttelnd wirken. Für die Schülerinnen und Schüler wird die Veranstaltung dadurch besonders nachhaltig und eindrücklich, da es sich bei den Referenten um Einsatzkräfte handelt, die selbst bei den von ihnen geschilderten Unfällen dabei waren und Unfallopfer in den Armen hielten, Unfallzeugen befragten oder den Angehörigen die Todesnachricht übermitteln mussten.
Die Stille war fast mit den Händen greifbar, als die Polizeihauptkommissarin Carola Krewerth die Schülerinnen und Schüler zu Beginn der Veranstaltung nach einer kurzen Filmsequenz wieder ansprach: „Unfälle passieren nicht einfach, sie werden verursacht!“
Das Thema „Kontrolle verlieren“ stand dann bei jedem Bericht verschiedener Einsatzkräfte im Vordergrund. Die Referentinnen und Referenten verdeutlichten, dass jeder Anwesende die Möglichkeit besitzt, das eigene Leben zu schützen, indem man Risiken vermeidet oder bewusst aus dem Weg geht – und wenn es nur die Entscheidung ist, nicht bei einem Freund einzusteigen, wenn dieser etwas getrunken hat. „Ich möchte niemals bei euch klingeln müssen, um euren Eltern eine furchtbare Nachricht mitzuteilen“, so der sichtlich ergriffene Polizeibeamte Marc Westbomke, der von einem tödlichen Unfall eines jungen Mannes berichtete, der Opfer eines Raserunfalls wurde. Auch Notarzt Dr. Klaus Welslau und Notfallseelsorgerin Manuela Grabosch-Nathaus appellierten an die Schülerinnen und Schüler, ihrer Verantwortung beim Autofahren nachzukommen. Besonders auf die Gefahren von Alkohol oder dem Smartphone am Steuer sowie auf die mögliche Leichtsinnigkeit gerade bei unerfahrenen Fahranfängern machten die Fachleute aufmerksam.
Zum Abschluss der Veranstaltung berichtete Beate Berkhoff, die selbst 1999 unverschuldet Opfer eines schweren Verkehrsunfalls wurde, von ihren Erfahrungen. Wie schwer es für sie und die Angehörigen der damals 19-Jährigen war, als sie mit unzähligen schweren Verletzungen, darunter einem Genickbruch, im Koma lag.
Die Erlebnisse dieses Nachmittags werden bei vielen Schülerinnen und Schülern sicher nachhaltig in Erinnerung bleiben. Alle waren sich einig: Niemals soll bei uns plötzlich ein Platz im Klassenraum frei bleiben. Das Leben ist zu wertvoll!
Auf dem Foto oben sind abgebildet von links nach rechts: Lehrer Frank Distler, Polizeihauptkommissarin Carola Krewerth, Polizeihauptkommissarin Katharina Sikora, Polizeioberkommissar Stefan Wellmann, Beate Berkhoff, Notarzt Dr. Klaus Welslau, Notfallseelsorgerin Manuela Grabosch-Nathaus und Polizeihauptkommissar Marc Westbomke.