Am 13. Februar 2025 durfte die Gesamtschule Oelde eine besondere Theateraufführung erleben: Die Theatergruppe "Überall-Theater" gastierte mit ihrer Inszenierung von Heinrich von Kleists "Der zerbrochne Krug" in unserer Schule. Das Stück, das seit diesem Jahr Teil des Deutsch-Abiturs in NRW ist, wurde von den Schülerinnen und Schülern der Q1 bereits im Unterricht behandelt – und nun auf eine ganz besondere Weise auf die Bühne gebracht.
Mit über 50 Jahren Erfahrung im Schultheater, aber einem jungen, dynamischen Leitungsteam, versteht es das "Überall-Theater", Literatur lebendig werden zu lassen. Die Inszenierung war interaktiv gestaltet, sodass die Schülerinnen und Schüler nicht nur Zuschauer, sondern selbst Teil des Geschehens wurden. Bereits zu Beginn waren sie involviert: Nach einer kurzen Einleitung klopfte es an der Tür, die von den Schülerinnen und Schülern geöffnet wurde. Sofort folgte die erste humorvolle Szene – Dorfrichter Adam fiel mitten ins Publikum und sorgte für Lacher.
Im Verlauf des Stücks wurden einige Schülerinnen und Schüler in das Geschehen eingebunden: Zwei von ihnen erhielten Rollen innerhalb der Gerichtsverhandlung, eine Person wurde gar beschuldigt. Ein weiterer Schüler kaufte im Stück die Katze des Dorfrichters, und zum Verhör durch den Gerichtsrat wurde ein Schüler mit hinter die Bühne genommen. Am Ende musste das Publikum, das die Rolle des Volkes übernahm, per Abstimmung entscheiden: War Dorfrichter Adam schuldig oder unschuldig?
Die Aufführung zeichnete sich durch Witz und Aktualität aus. Kleine Insider, wie die Bezeichnung des Bademantels als "Ostwestfälischer Trachtenlook" oder das humorvolle "Klopf auf Scholz" statt "Klopf auf Holz", sorgten für Schmunzeln und machten das Stück für die Schülerinnen und Schüler besonders greifbar. Die authentischen Kostüme und die mitreißende Darbietung machten das Theatererlebnis unvergesslich.
Nach der Vorstellung standen die Schauspielerinnen und Schauspieler den Schülerinnen und Schülern Rede und Antwort. Ihr Anliegen: Theater soll nicht als verstaubt oder langweilig wahrgenommen werden, sondern als ein lebendiges, aufregendes Erlebnis.
Das "Überall-Theater" hat es geschafft, genau das zu vermitteln – ein Theaterstück, das im Gedächtnis bleibt und Lust auf mehr macht!